Der Bariton Sebastian Noack und der Pianist
Manuel Lange, beide gebürtige
Berliner, machen es sich gemeinsam zur Aufgabe, durch die Konzertreihe Meisterlied
an eine große Liederabend-Tradition in Berlin anzuknüpfen.
Gerade in einer Zeit der immer größer werdenden Spektakel, der vermeintlich
außergewöhnlichen Events und Locations, des "immer größer,
immer schneller, immer lauter" wächst der Wunsch nach einer Rückbesinnung
auf das Innige und Wahrhaftige, wie es sich in der musikalischen Gattung des Kunstliedes
offenbart.
Meisterlied hat sich inzwischen in Berlin gut etabliert. Durch die Kooperation mit dem Staatlichen Institut für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz erhalten wir wichtige Anregungen aus dem Bereich der Musikwissenschaft und gewinnen neue Kontakte zu bedeutenden Vertretern der Musikforschung. Auch haben wir dadurch mit dem Curt-Sachs-Saal im Musikinstrumenten-Museum einen idealen Aufführungsort mit sehr intimer und konzentrierter Atmosphäre gefunden, und unsere Konzerte sind eingebunden in einen interessanten musikwissenschaftlichen und -historischen Kontext.
Im Mittelpunkt unserer Konzerte stehen die Werke, die wir möglichst geschlossen präsentieren und deren Umfeld in Bezug auf ihre Entstehung wir erhellen möchten, ihre Komponisten, die biografisch-gesellschaftlichen Zusammenhänge, sowie Einflüsse und Anregungen durch die Literatur. Um ein Beispiel zu nennen: Zum Auftakt der vergangenen Saison brachten wir Robert Schumanns großen Liederzyklus "Myrthen" op. 25 in Gänze zur Aufführung, was sonst im Konzert so gut wie nie geschieht (da er nach einer Frauen- und einer Männerstimme verlangt), und dazu Robert und Clara Schumanns einziges gemeinsam herausgegebenes Werk, die Liedersammlung "Liebesfrühling" op. 37. Mit Frau Prof. Dr. Beatrix Borchard konnten wir eine der renommiertesten Expertinnen auf dem Gebiet der Schumann-Forschung gewinnen, diesen Abend durch ihre Moderation zu bereichern. Sie vermittelte einen fundierten und lebendigen Einblick in die Lebensumstände Clara und Robert Schumanns, die Zeit ihrer hart umkämpften Eheschließung und die Entstehung und Bedeutung der beiden Liederzyklen.
An dieser Stelle danken wir noch einmal besonders dem Pianohaus Klatt,
welches uns für unsere Konzerte den Bösendorfer
Imperial zur Verfügung stellt.
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